Im Frühjahr 1930 besuchten 42 Teilnehmer den ersten Samariterkurs in Uznach. Im Anschluss an diesen Kurs erfolgte am 27. April 1930 die Gründung des Samaritervereins Uznach. Zum ersten Präsidenten wurde der Bahnbeamte Arnold Beurer gewählt. Als Vereinsarzt wirkte Dr. Thurnherr. Mit einem Startkapital von Fr. 100.– nahm der Verein seine aktive Tätigkeit auf. In gemeinsamen Übungen und mit gezielter Weiterbildung bereiteten sich die Mitglieder darauf vor, Verletzten und Kranken beistehen zu können. Neben den damals schon monatlichen Vereinsübungen fand bereits im ersten Vereinsjahr im Buchwald eine Feldübung statt. Schon 1931 stand ein Krankenpflegekurs im Jahresprogramm, nur ein Jahr später folgte bereits ein weiterer Samariterkurs. Die damals herrschenden Krisenjahre gaben dem Verein den Anstoss zu karitativem Wirken. Jeweils auf Weihnachten wurden an minderbemittelte Leute Geschenkpakete abgegeben. Diese Pakete kamen in den folgenden Kriegsjahren auch vielen Soldaten zu gute. Auf Grund der damaligen politischen Lage wurde zusammen mit der Behörde eine eventuelle Evakuierung der Bevölkerung vorbereitet. Gleichzeitig wurde auch eine grössere Menge an Verbandsmaterial angeschafft. Die Nachkriegszeit verlief für unseren Verein recht ruhig. In den 50er-Jahren entwickelte der Verein dann eine rege Tätigkeit. Mehrere Werbeaktionen brachten dem Verein neue Mitglieder. Schon 1956 fand die erste öffentliche Blutspendeaktion statt. Der Verein wuchs über die Gemeindegrenze hinaus. 1963 besuchten 37 Mitglieder der Bäuerinnenvereinigung Gommiswald einen Samariterkurs. Weil diese Frauen keinen eigenen Verein gründen wollten, schlossen sie sich dem Uznacher Verein an. Der Samariterverein Uznach-Gommiswald war geboren. Um gleich bei der geografischen Erweiterung zu bleiben: Nach und nach traten immer mehr Einwohner aus Ernetschwil dem Verein bei. Seit 2005 heisst der Verein folgerichtig Samariterverein Uznach-Gommiswald-Ernetschwil. 1975 ging die 25-jährige Präsidialzeit von Ernst Hohl zu Ende. Während seiner Amtszeit hatte sich der Verein personell und auch finanziell prächtig entwickelt. Die durchgeführten Lottomatches bescherten dem Verein die finanziellen Mittel, welche für die Anschaffung von Material sowie für die Weiterbildung der Samariterlehrerinnen und –lehrer nötig waren. Für seine grossen Verdienste wurde Ernst Hohl zum ersten Ehrenpräsidenten des Vereins ernannt. An seinem 50. Geburtstag, der 1980 gefeiert werden konnte, zählte der Verein 88 Aktivmitglieder. Die 80er-Jahre waren für den Verein eine intensive Zeit. In den Ambulanzen des Spitals Linth wurde der Mitfahrdienst eingeführt. Samariterinnen begleiteten Patienten auf Transporten zu Spezialuntersuchungen oder Verlegungen in andere Spitäler. Im Rahmen des Ferienpasses unterrichteten die Samariterlehrerinnen interessierte Schüler in Erster Hilfe. Am Nordostschweizerischen Schwingfest 1985 in Uznach sowie an zwei Kantonalen Schwingfesten in Gommiswald und Uznach war der Verein für den Sanitätsdienst verantwortlich. An unzähligen weiteren Anlässen wurden und werden unsere Dienste immer öfter in Anspruch genommen, sei es an Grümpelturnieren, Wandertagen, Hallen- und Freiluftveranstaltungen, Gewerbeausstellungen und anderen mehr. Die Tätigkeiten der Samaritervereine erfuhren im Laufe der Zeit einschneidende Veränderungen. Schweizweit wurde das Obligatorium des Nothelferkurses für die Autofahrprüfung eingeführt. Die Zusammenarbeit mit den Ortsfeuerwehren wurde intensiviert. Die Programme der Weiterbildungskurse wurden laufend den neusten Richtlinien angepasst. Im Vereinsleben waren abwechslungsreiche Jahre zu verzeichnen. Neben den vielfältigen Aufgaben und Pflichten kam aber das gesellige Beisammensein nicht zu kurz. Vereinsreisen im In- und Ausland, Exkursionen, Chlausabende, lockere Treffen mit anderen Samaritervereinen und weitere gemütliche Anlässe waren willkommene Anlässe. Abwechslungsweise führen die Samaritervereine Benken, Bilten, Kaltbrunn-Rieden, Schänis, Schmerikon und Uznach-Gommiswald-Ernetschwil jährlich eine gemeinsame Feldübung durch. Auch dieser Anlass fördert die Kameradschaft über alle Vereinsgrenzen hinaus. 1990 feierte der Verein seinen 60. Geburtstag. Der Erlös aus der durchgeführten Tombola und den diversen Spielen kam einem minderbemittelten Samariterverein zu gute. Am historischen Markt 1991 zum Jubiläum „700 Jahre Uznach“ nahm der Verein mit einem eigenen Verkaufsstand teil. Nach dem Motto „Samariter um die Jahrhundertwende“ wurden selbst gemachte Salben, Tees und Wundertüten verkauft. Die 90er-Jahre waren eine arbeitsintensive Zeit. Die zur Gewohnheit gewordenen Blutspendeaktionen brachten Rekordergebnisse mit bis gegen 600 Spendern. Die Mitglieder wurden mit Samariterrucksack und einem bescheidenen Regenschutz ausgerüstet. Die Altkleidersammlungen wurden und werden immer noch zweimal jährlich durchgeführt. 15 bis 18 mal pro Jahr stellten wir den Ortsvereinen weiterhin unsere Dienste zur Verfügung. Nach 20 Amtsjahren trat Agnes Schmid 2001 als Präsidentin zurück. Sie hatte das Vereinsschiff mit viel Umsicht geführt. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde sie zur Ehrenpräsidentin ernannt. Stellvertretend für viele langjährige Vereinsfunktionäre seien an dieser Stelle zwei weitere erwähnt: Während 38 Jahren stand Dr. Thurnherr dem Verein als Vereinsarzt zur Seite. In vielen Fachvorträgen erweiterte er das Wissen der Mitglieder. 37 Jahre lang verwaltete Wolfgang Hüppi die Finanzen des Vereins. Sein sparsamer Umgang mit dem Geld verhalf dem Verein zur finanziellen Gesundheit. Innerhalb den letzten paar Jahren machte der Verein eine enorme Wandlung durch. Notizblock und Schreibmaschine wurden durch Laptop und Beamer ersetzt. Die seit einigen Jahren bestehende Homepage wurde überarbeitet und moderner gestaltet. Die Mitglieder wurden mit einer einheitlichen Bekleidung ausgerüstet. An der Uznacher Gewerbeausstellung 2003 präsentierte sich der Verein an einem eigenen Stand in moderner Aufmachung. Die fachlichen Anforderungen an die Samariter wurden mit der Einführung der BLS-AED-Kurse (Herz-Lungen-Wiederbelebung) erhöht. Seit einigen Jahren befindet sich unser Übungslokal im Feuerwehrdepot in Ernetschwil. Wir fanden dort einen geeigneten Raum für die Monatsübungen und die Lagerung des umfangreichen Materials. Ein echter Aufsteller für den Verein war der 19. April 2008. Nach einer Startphase konnte eine HELP-Gruppe gegründet werden. Speziell ausgebildete und motivierte Samariterinnen hatten seit 2006 in monatlichen Übungen rund 30 Jugendlichen das ABC der Ersten Hilfe beigebracht. Erfreulicherweise steht diese Jugendgruppe in voller Blüte, der Nachwuchs für unseren Verein scheint vorerst gesichert zu sein. An der Vereinsversammlung 2010 zählte der Verein 23 Aktivmitglieder und 38 nicht mehr aktive Ehrenmitglieder.
Vereinsarzt/Vereinsärztin: Vakant
Die Vereinspräsidenten:
1930 – 1934 Arnold Beurer
1934 – 1940 Jakob Sibold
1940 – 1942 Josef Müller
1942 – 1946 Ernst Staub
1946 – 1950 Josef Müller
1950 – 1975 Ernst Hohl
1975 – 1981 Alfred Oberholzer
1981 – 2001 Agnes Schmid
2001 – 2006 Anni Kaufmann
2006 – 2010 vakant
2010 – 2014 Heidi Brugger
2014 – 2020 vakant
ab 2020 Romana Hollenstein